04.01.13
Nach indischer Zeit ist es
4.15 Uhr und ich sitze hier beim Restaurant in der Ankunftshalle des Flughafens
Delhi Indira Gandhi. Mittlerweilen sind fast
vier Stunden vergangen seit meiner Ankunft. Der Flug war sehr komfortabel und
kurzweilig. Ich hatte einen Platz am Fenster. Neben mir sass ein junger Inder,
der in Amerika Ingenieur studiert. Er
hat Ferien und besucht seine Familie in Delhi. Der Flug dauerte 7 Stunden,
etwas länger als erwartet da wir in Zürich Probleme mit einem Triebwerk hatten.
Sie mussten es extern starten, da durch einen Stromunterbruch das System
ausgeschaltet wurde. Die meiste Zeit des Fluges unterhielt ich mich mit meinem
Nachbar. Als er den Schlaf fand, schaute ich Filme und hörte Musik. Da Indien
4.5 Stunden unserer Zeit voraus ist, wurde es während dem Flug plötzlich sehr
schnell dunkel. Die beleuchteten Städte, Strassen und Gebilde zeichneten sich
unter uns wie Nervenzellen ab. Tausende Linien die sich zu einem
Ballungszentrum vereinen. Dann wieder lange nur schwarz, kein Licht nur
Dunkelheit. Als wir dann die Grenze Pakistan-Indien überflogen, meldete sich
der Pilot. Er gab durch, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir Delhi
erreichen. Draussen sah man die Grenze die wie auf einer Landkarte ganz gerade
mit Lichtern markiert wurde. Es nimmt mich wunder wie viele Lichter sie
benötigten um die ganze Grenze Pakistan- Indien zu markieren.
Nun sitze ich hier, lausche den Menschen zu und verstehe
nichts. Ich bin ein Fremder hier, doch fühle ich mich nicht als solcher. Ich sitze auf einer Bank in einem Ecken des
Bistros, vor mir der Laptop. Links neben dem Tisch ist mein Gepäck auf einem
Wagen. Die Mitarbeiter des Bistros stellen gerade die Tische und Stühle auf die
Seite, damit sie den Boden reinigen können. Sie wirken erstaunlich fit und wach
obwohl für sie jetzt halb Fünf ist. Für mich ist jetzt Mitternacht, fühle mich immer noch sehr wach.
Es dauert noch genau 8 Stunden bis zu meinem nächsten Flug
nach Varanasi. Wenn ich noch bis dann schreibe kommt ein halber Roman zusammen.
Die Reinigungsmaschine braucht neues Putzmittel. Sie wird gerade neu aufgefüllt. Der Mann an
der Putzmaschine geht mit wenig System vor, er fährt eher ein wenig in der
Gegend umher, anstelle von einem Ecken zum anderen vor zu gehen. Ich amüsiere
mich und schaue gespannt zu. Mittlerweilen bin ich noch der einzige Gast im
Bistro. Zehn Meter vor mir ist der Transfer Check-In dort sammelt sich eine
Traube von Menschen. Ich werde jetzt aufbrechen um im zweiten Stock in der
Visitorslounge eine Liege zu ergattern.
Als ich im zweiten Stock ankam, war gerade noch eine Liege
frei. Ich stellte das Gepäck vor die Liege, lag hin und streckte die Beine auf
meinem Gepäck aus. Es war nicht wirklich gemütlich, vor allem nicht wenn man am
Vorabend in einem Bett mit Matratze und Decke geschlafen hat. Zudem war es im
Flughafen sehr laut. Trotzdem fand ich in den Morgenstunden ein wenig Schlaf.
Mit 40 Minuten Verspätung
bin ich in Varanasi gelandet. Wie ein Popstar lief ich durch den Ausgang, links
und rechts waren dutzende Chauffeure die ihr Kartonschild entgegenstreckten.
Mit Adleraugen starrten sie mich an um möglichst schnell ein Fahrgast zu
ergattern. Der Fahrer vom Kiran-Center Mohan wartete zu meinem Glück mit seinem
Schild, beim Ausgang des Flughafens. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde
inklusive einem Stopp um einen Chai an der Ecke zu trinken. Es sind doch ganze 40 Kilometer vom Flughafen bis hierher.
Im Kiran angekommen begrüssten mich alle sehr herzlich. Ich
begab mich mit Mohan und dem Gepäck zu meinem Zimmer. Als ich dort auf den
Schlüssel für mein Zimmer wartete, kam mein Nachbar heraus und begrüsste mich.
Er heisst Alessandro und kommt aus der Nähe von Venedig. Wir plauderten ein
wenig bis Mohan schlussendlich mit meinem Zimmerschlüssel auftauchte. Daraufhin
gönnte ich mir eine eiskalte Dusche und räumte mein Zimmer ein.
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