Montag, 7. Januar 2013


04.01.13

Nach indischer Zeit ist es  4.15 Uhr und ich sitze hier beim Restaurant in der Ankunftshalle des Flughafens Delhi Indira Gandhi.  Mittlerweilen sind fast vier Stunden vergangen seit meiner Ankunft. Der Flug war sehr komfortabel und kurzweilig. Ich hatte einen Platz am Fenster. Neben mir sass ein junger Inder, der in Amerika  Ingenieur studiert. Er hat Ferien und besucht seine Familie in Delhi. Der Flug dauerte 7 Stunden, etwas länger als erwartet da wir in Zürich Probleme mit einem Triebwerk hatten. Sie mussten es extern starten, da durch einen Stromunterbruch das System ausgeschaltet wurde. Die meiste Zeit des Fluges unterhielt ich mich mit meinem Nachbar. Als er den Schlaf fand, schaute ich Filme und hörte Musik. Da Indien 4.5 Stunden unserer Zeit voraus ist, wurde es während dem Flug plötzlich sehr schnell dunkel. Die beleuchteten Städte, Strassen und Gebilde zeichneten sich unter uns wie Nervenzellen ab. Tausende Linien die sich zu einem Ballungszentrum vereinen. Dann wieder lange nur schwarz, kein Licht nur Dunkelheit. Als wir dann die Grenze Pakistan-Indien überflogen, meldete sich der Pilot. Er gab durch, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir Delhi erreichen. Draussen sah man die Grenze die wie auf einer Landkarte ganz gerade mit Lichtern markiert wurde. Es nimmt mich wunder wie viele Lichter sie benötigten um die ganze Grenze Pakistan- Indien zu markieren.

Nun sitze ich hier, lausche den Menschen zu und verstehe nichts. Ich bin ein Fremder hier, doch fühle ich mich nicht als solcher.  Ich sitze auf einer Bank in einem Ecken des Bistros, vor mir der Laptop. Links neben dem Tisch ist mein Gepäck auf einem Wagen. Die Mitarbeiter des Bistros stellen gerade die Tische und Stühle auf die Seite, damit sie den Boden reinigen können. Sie wirken erstaunlich fit und wach obwohl für sie jetzt halb Fünf ist. Für mich ist jetzt Mitternacht,  fühle mich immer noch sehr wach.
Es dauert noch genau 8 Stunden bis zu meinem nächsten Flug nach Varanasi. Wenn ich noch bis dann schreibe kommt ein halber Roman zusammen. Die Reinigungsmaschine braucht neues Putzmittel.  Sie wird gerade neu aufgefüllt. Der Mann an der Putzmaschine geht mit wenig System vor, er fährt eher ein wenig in der Gegend umher, anstelle von einem Ecken zum anderen vor zu gehen. Ich amüsiere mich und schaue gespannt zu. Mittlerweilen bin ich noch der einzige Gast im Bistro. Zehn Meter vor mir ist der Transfer Check-In dort sammelt sich eine Traube von Menschen. Ich werde jetzt aufbrechen um im zweiten Stock in der Visitorslounge eine Liege zu ergattern.


Als ich im zweiten Stock ankam, war gerade noch eine Liege frei. Ich stellte das Gepäck vor die Liege, lag hin und streckte die Beine auf meinem Gepäck aus. Es war nicht wirklich gemütlich, vor allem nicht wenn man am Vorabend in einem Bett mit Matratze und Decke geschlafen hat. Zudem war es im Flughafen sehr laut. Trotzdem fand ich in den Morgenstunden ein wenig Schlaf.

Mit 40 Minuten  Verspätung bin ich in Varanasi gelandet. Wie ein Popstar lief ich durch den Ausgang, links und rechts waren dutzende Chauffeure die ihr Kartonschild entgegenstreckten. Mit Adleraugen starrten sie mich an um möglichst schnell ein Fahrgast zu ergattern. Der Fahrer vom Kiran-Center Mohan wartete zu meinem Glück mit seinem Schild, beim Ausgang des Flughafens. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde inklusive einem Stopp um einen Chai an der Ecke zu trinken. Es sind doch ganze  40 Kilometer vom Flughafen bis hierher.

Im Kiran angekommen begrüssten mich alle sehr herzlich. Ich begab mich mit Mohan und dem Gepäck zu meinem Zimmer. Als ich dort auf den Schlüssel für mein Zimmer wartete, kam mein Nachbar heraus und begrüsste mich. Er heisst Alessandro und kommt aus der Nähe von Venedig. Wir plauderten ein wenig bis Mohan schlussendlich mit meinem Zimmerschlüssel auftauchte. Daraufhin gönnte ich mir eine eiskalte Dusche und räumte mein Zimmer ein. 

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