Samstag, 20. April 2013

Rishikesh - Uttarakhand


Der Zug fuhr über die Felder dem Sonnenuntergang entgegen. Den Kopf hielt ich aus der Tür hinaus in den Fahrtwind und genoss die Atmosphäre. Der Klang  der Räder auf den Schienen sowie  die rhythmischen Schläge verliehen der Situation etwas Meditatives. Der Mann der das Essen im Zug verteilt riss mich aus meiner Trance. Ich lief durch den schmalen Gang an den Abteilen und Menschen vorbei zurück zu meinem Platz und kostete das gute Essen.

Um halb Neun startete meine kleine Reise von Varanasi nach Rishikesh. Für die Strecke von 800 Kilometern braucht der Zug 20 Stunden. Doch wer schon einmal in Indien eine Zugsreise unternommen hat, der weiss dass es einem nie langweilig wird. So erreichten wir in der Dunkelheit um halb Fünf den Bahnhof Haridwar, welcher 40 Kilometer von Rishikesh entfernt ist. Mit den zwei Frauen die ich im Zug kennen gelernt hatte, teilte ich eine Risksha bis zu unserem eigentlichen Zielort. Es war sehr kalt und die Strassen waren in einem überholbedürftigen Zustand.  Wir verliessen die Riksha in Gebiet Lakshmanshula, ca. 3 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, welches eine kleine ruhige Siedlung direkt am Ganges ist.
Nach geraumer Zeit fand ich ein schönes Hostel, welches mir ein neu renoviertes Zimmer zu 8 Fr. die Nacht anbot. Das Zimmer hatte eine Glastür durch welche ich den Sonnenaufgang über dem Vorgebirge des Himalayas aus dem Bett aus betrachten konnte.

Nach einer Dusche lief ich durch die Gassen die mit Kuhscheisse gepflastert war. Schnell fiel mir auf das alle Läden geschlossen waren. Die Ladenbesitzer sassen alle in einem Kreis und diskutierten wie wild. Später wurde mir erklärt, dass sie einen Streik vereinbart hatten, da die Regierung gewisse Läden ohne Lizenz schliessen wollte. Nach zehn Minuten erreichte ich die eine der zwei Hängebrücken die  über den tosenden Ganges führt. Das Wasser war glasklar, sauber und noch ganz frisch von der Quelle im Himalaya.
Schwankend lief ich über die Hängebrücke auf die andere Seite. Als ich wieder festen Boden unter den Füssen hatte schwankte es noch eine Weile weiter. Ich war auf dem Weg zum Satsang von Mooji, da ich aber nicht wusste wo dieses Ashram ist, verfolgte ich einfach ein paar Europäer. Wie ich richtig vermutete führten mich die Leute unbewusst an meinen Zielort.

Die Halle war voll mit Menschen aus dem Westen. Nach zwei Stunden in denen der charismatische, eloquente Guru ,Mooji viele Fragen rund um das Leben, Gott und die Welt beantwortet hatte lief ich ganz entspannt zurück. Der Weg führte wieder entlang dem tosenden Ganges zu der Hängebrücke. In der Ferne konnte man die Gebirgszüge des Himalayas sowie die Dächer der Tempel und Häuser im Licht und in der wärme der Sonne schimmern sehen. Das Flussufer war ganz flach und mit vielen kleinen und grossen, hellen Steinen bedeckt, so dass es möglich war ein Stück im Fluss zu gehen ohne nasse Füsse zu bekommen. Einige Leute badeten im heiligen Wasser andere sassen auf den Stufen der Ghats und genossen die Atmosphäre, die Stille und das rauschen des Flusses. Nach drei bis vier Kilometern erreichte ich das Zentrum Lakshmanshula, ein kleines Restaurant direkt am Fluss zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich begrüsste den Inhaber und Koch und setzte mich. Shankar so hiess der Allrounder machte sich kurzerhand ans Kochen. Da die Küche im selben Raum wie die Tische und Gäste war konnten wir uns unterhalten und ich konnte ihm beim kochen zuschauen. 





















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