Der Himmel war der ganze Tag schon verhangen. Die Sonne
kämpfte sich selten durch die grauen Wolken hindurch. Eine Spannung lag in der
Luft, alles war auf eine Art und Weise ruhig. Als könnte man die Bäume hören
die nach dem Regen lechzten. Die Ruhe vor dem Sturm dauerte nicht lange, noch
bevor wir Feierabend machten gab es den ersten Platzregen. Es war angenehm
warm, der Regen übergoss die Erde und tränkte die Luft mit dem
unbeschreiblichen Duft wenn Wasser auf warme Erde trifft.Dieser Duft, er erinnert
mich immer an meine Kindheit, dann sehe ich mich in meinem Quartier, barfuss
durch die warmen Pfützen springen, die sich auf der dampfenden, betonierten
Strasse bildeten.
Die mystische Stimmung und die Ruhe die das Wetter
verbreitete übertrugen sich auch auf mich. Ich lief gelassen und froh zwischen
den vereinzelten Pfützen hindurch zu meinem Zimmer. Mit einem Brot und einer
Tasse Tee in der Hand setzte ich mich auf den Bambusstuhl und genoss die
Atmosphäre. Als ich die Zeitung aufschlagen wollte kam Samuel triefend nass
nach Hause. Er war sichtlich gut gelaunt und erzählte mir, dass er gerade vom
Ganges kommt. Plötzlich kam mir die glorreiche Idee bei dem Regen im Ganges
schwimmen zu gehen. Ich fragte Samuel was er darüber denke, es dauerte nicht
lange und wir erreichten mit seinem Velo das Ganges Ufer.
Wir waren nur mit
Sandalen, leichten Hosen und T-shirt
bekleidet. Die Leute die sich ins Trockene flüchteten und das abklingen des
Regens abwarteten schauten uns belustigt zu. Ohne lange zu zögern sprang ich
ins angenehm kühle, heilige, braune, ruhige Ganges Wasser. Der Regen prasselte
hinab, dabei bildeten sich tausende,
Nadel ähnliche Erhebungen auf der spiegelnden Wasseroberfläche. Die Luft war
angenehm frisch und wirkte extrem sauber, jeder Atemzug war eine Genugtuung.
Die Lunge und der Körper bedankte sich mit dem ausschütten von Glückshormonen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen