Samstag, 2. März 2013

7-10 Februar


Donnerstag und Freitag hatten wir aus der Orthopädie und die Pysiotherapisten einen Workshop. Initalisiert hat das ganze Hampi Stastny. Er konnte unter anderem Herr  Dr. Brunner sowie Herr Reinhardt vom Ortho-Team für das Seminar gewinnen. Dr. Brunner  hat Vorträge gehalten sowie Kinder mit ihren Hilfsmitteln beurteilt und seine Kritik dazu gegeben. Herr Reinhardt demonstrierte im praktischen Teil für uns Orthopädisten wie man Mass nimmt und Modelliert. Die zwei Tage waren sehr lehrreich und lohnenswert. An dieser Stelle möchte ich allen beteiligten Danken die das ganze ermöglicht haben. Das vielfältige Wissen von Dr. Brunner hat mich zutiefst beeindruckt. Auch seine Vorgehensweise bei den Patienten war sehr spannend. Er verhielt sich wie ein Detektiv der auf der Suche nach dem Problem ist und war stets daran interessiert die bestmöglichste Lösung zu finden.

Am Freitag machte ich mich auf nach Varanasi. Dort angekommen nahm ich mit Shamim und drei Frauen aus dem Kiran ein Tuktuk bis kurz vor Gowdoria. Das restliche Stück lief ich zu Fuss. An einer Ecke gönnte ich mir ein Dossa welches köstlich schmeckte. Während dem Essen beobachtete ich das treiben auf der Strasse. Wie fleissige Ameisen liefen die Menschen an mir vorbei, ich genoss die Atmosphäre und die Gerüche die meine Nase hochkrochen.  Um sieben Uhr machte ich mich auf zum Mishra Guest House um ein Zimmer zu mieten. Leider war das Hostel ausgebucht. So lief ich am Ganges entlang, an den verschiedenen Ghats vorbei auf der Suche nach dem nächsten Hotel mit freiem Zimmer. Nach weiteren vier unglücklichen Versuchen lief ich zum Assi Ghat hoch, um dort mein Glück zu versuchen. Unterwegs wurde es plötzlich stock dunkel, alle Scheinwerfer welche  entlang dem Ganges die Promenade beleuchteten fielen aus. In der Dunkelheit, stolperte ich weiter, und genoss die Ruhe, denn die meisten Leute verschwanden mit dem Licht. 

Nach einer Weile erreichte ich das Assighat. Auch in diesem Gebiet waren beinahe alle Hotels ausgebucht und wenn sie noch ein Zimmer hatten dann war es mir zu teuer. Da dieses Wochenende ein spezielles Datum war und es umso wirksamer ist wenn man in Allahabad sowie in Varanasi ein Bad im Ganges nimmt, kamen viele Pilger in die Stadt. Das war der Grund für die Auslastung der Hotels. Die Hotelbesitzer wurden unterdessen argwöhnisch mich um diese Zeit, nach einem Hotelzimmer fragend, anzutreffen. Einer bot mir sogar eine Übernachtungsgelgenheit auf dem Dach an, da er sich Sorgen machte, dass ich vielleicht um diese Zeit kein Zimmer mehr finden würde. Ich dankte ihm und gab ihm zu verstehen, dass ich im Notfall gerne wieder zurück komme und sein Angebot annehmen würde. Schliesslich fand ich in einer kleinen Strasse ein noch kleineres Hotel, dass ein Doppelzimmer zu einem anständigen Preis, 350 Rupien, vermietete.

Mein erstes Kaffe nach einem Monat genoss ich in der Kiran Swiss Bakery in Varanasi. Es war kurz vor 10 Uhr und ich wartete auf Sarem. Ich goss den letzten Schluck Kaffee  meine Kehle herunter als Sarem mit einem Helm auftauchte. Mit seinem Roller fuhren wir durch die dicht befahreren Strassen mit dem Ziel einen bestimmten Musikladen zu finden. Sarem studiert Musik und Gesang an der B.H.U, weiter unterrichtet er drei Tage im Kiran. So lernte ich ihn kennen als ich auf der Suche nach einer Trommel war. Er war bereit mir zu helfen und war sich sicher, dass in dem Musikladen in dem er seine Instrumente kauft, Trommeln und Schlagzeuge erhältlich waren. 

Unterwegs klingelte des öfteren sein Handy, gekonnt schlängelte er sich durch die Massen und telefonierte dabei. Damit er beide Hände zum lenken zur verfügung hatte, klemmte er das Handy zwischen sein Ohr und den Helm. Nach einigen Telefonaten stellte sich heraus, dass er eine Anfrage für ein Konzert erhalten hat. Um die Details zu klären fuhren wir gleich zu dem Anrufer nach Hause. Es war ein Monk, so etwas wie ein Saddhu oder wie bei und ein Mönch, der uns die Tür öffnete. Die zwei verhandelten eine halbe Stunde, ich sass auf einem Stuhl und verfolgte gespannt die Mimik und Tonlage der beiden. Am Ende waren beide Glücklich und wir verabschiedeten uns. Sarem erklärte mir die Einzelheiten der Verhandlung und weshalb er zufrieden ist. Sein Auftritt wird an der Kumba Mela stattfinden und ist für ihn eine grosse Chance.

Das Musikgeschäft erreichten wir nach 40 Minuten Rollerfahrt. Vor dem Geschäft lief eine Menschenschlange durch, die ca. fünf Kilometer lang war. Die Pilger warteten alle mit Blumen, Kerzen, Kränzen, Bilder und Geld,  um den Vishnu Tempel besichtigen zu können. Zuerst dachte ich Sarem rase mit vollem Tempo in die wartende Masse hinein, doch dann öffnete sich dank vehementem hupen für wenige Sekunden einen Spalt in der Kolonne, wir glitten hindurch und parkierten den Roller vor dem Laden.
Der Besitzer begrüsste und freundlich und führte uns von seinem Laden an der Strasse, um die Ecke in einen dunklen Gang . Nach zehn Meter blieb er vor einem metallenen Rouleau stehen. Mit tosendem rauschen und krachen zog er das Rolleau nach oben und  Öffnete somit den Zugang zum Lagerraum. Vor uns öffnete sich ein Paradies für Musiker, der ganze Raum war bis zu Decke mit Instrumenten gefüllt. Ich kaufte mir eine Trommel um nicht aus der Übung zu kommen. 

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