Heute war der Republiktag in Indien. Das ganze Kirancenter
wurde mit indischen Farben geschmückt. Es kam richtige Feierstimmung auf. Am
Morgen versammelten sich alle auf dem grossen Platz. Die Kinder standen in Reih
und Glied und führten irgendwelche militärisch ähnlichen Bewegungsabläufe vor.
Danach wurde die Indische Nationalhymne gesungen und dazu die Fahne gehievt aus
der plötzliche hunderte von Blumen herausfielen. Um zehn Uhr ging es in der
grossen Halle weiter. Es waren so viele Leute anwesend, dass sogar ausserhalb
der Halle Stühle aufgestellt wurden. Nachdem mehrere Personen kurze Ansprachen
hielten führten die Kinder ein Theater auf. Am Mittag war die Vorstellung zu
Ende. Heute wurde mir wieder ins Bewusstsein gerufen wie unterschiedlich die
Kulturen sind. Hier im Kiran lieben die Leute solche Feste, sie sind so
engagiert, jeder will etwas beitragen. Bei den jungen habe ich noch nie jemand
erlebt der nicht mitmacht, der keine Lust hat oder der Flausen im Kopf hat. Die
Begeisterung ist ansteckend und so habe ich mich dazu entschlossen morgen am
Geburtstag von Frau Sangeta bei einer Gruppe mit zu wirken. Unsere Gruppe führt
einen Tanz auf, und singt dazu Playback. Der Song ist in verschiedene Teile
gegliedert. Jeder Teil entspricht einer anderen Region in Indien, und
dementsprechend verkleidet sich jede Gruppe. Ich gehöre zu den Punjabis und
werde morgen mit einem Turban auf dem Kopf
vor mindestens 300 Indern die Bühne unsicher machen.
Nach dem Mittagessen spielten wir mit den Kindern die im Kiran leben. Es wurde Krikett, Basketball und Fussball gespielt. Auch ein riesen grosses Trampolin steht den Kinder zu Verfügung. Mir wurde es nach einer halben Stunde zu viel und musste ausruhen. Ich begab mich zu einer Gruppe die das Essen für Morgen zubereitet. Von jung bis alt es waren ca. 30 Leute sassen alle am Boden und schälten zusammen Knoblauch. Dazu hörten wir indische Musik und sangen manchmal selber irgendwelche Lieder. Nach zwei Stunden war auch der letzte Knoblauch geschält und ich erhob mich aus meinem Schneidersitz. Ich fühlte mich die ersten zehn Minuten wir ein alter Mann konnte aber danach wieder einigermassen aufrecht gehen. Als ich mich in Richtung meines Zimmers aufmachte hörte ich die anderen Kinder noch immer mit vollem Elan auf dem Trampolin.
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